Von Natur aus ist das Gehör des Hundes sehr gut ausgeprägt.
Hunde setzen lediglich nur einen der fünf Sinne gleichzeitig ein. Dabei kommt an erster Stelle das Hören, gefolgt von Sehen, Riechen, Tasten und Schmecken.
Bereits junge und gesunde Hunde können schon nach 0,06 Sekunden erkennen, woher ein aufgespürtes Geräusch kommt.
Ein wenig Anatomie des Hundegehörs
Der gesamte Gehörgang des Hundes besteht aus drei Teilen: dem Innenohr, dem äußeren Ohr und dem Mittelohr. Dabei bilden die Ohrmuscheln und der Gehörgang, welcher zum Trommelfell führt, das äußere Ohr des Hundes. Das Trommelfell und verschiedene kleine Knochen bilden das Mittelohr. Durch die kleinen Knochen können Hunde Schwingungen vom Trommelfell aufnehmen. Dabei werden Nerven des Innenohrs stimuliert, welche dann Signale zum Gehirn senden. Das Gleichgewichtsorgan des Hundes findet sich überdies auch im Ohr des Hundes. Die Basis des Gleichgewichtsmechanismus des Innenohrs bilden drei Kanäle, welche mit Flüssigkeit gefüllt sind. Sobald es zu einer Veränderung der Richtung in der Bewegung kommt, werden über die Nervenbahnen Signale zum Gehirn geleitet. Damit Hunde ihre Ohren bewegen können, und Geräusche gut aufnehmen können, sorgen dafür 17 verschiedene Muskeln. Vom Äußeren her unterscheiden sich die Ohren der Hunde erheblich. Doch anatomisch gesehen sind alle Ohren vollkommen gleich. Die Struktur des Hundeohres gleicht der des menschlichen Ohres.Hundegehör schonen und schützen.
Das Hundeohr genießt zwar einen optimalen Schutz, allerdings kann dieses trotzdem durch bestimmte Situationen beeinträchtigt oder langfristig geschädigt werden. Der Gehörgang des Hundes unterscheidet sich von jenem des Menschen, dass er mehrere Knicke macht. Bei der Reinigung ist darauf zu achten, dass man vorsichtig vorgeht, damit es zu keinen Verletzungen am Ohr und im Gehörgang des Hundes kommt. Wattestäbchen sollten dazu niemals verwendet werden. Sparziergänge in der Nähe einer Autobahn oder an der Straße schaden dem Hundegehör nicht. Allerdings sollte ständiger Baustellenlärm, vor allem der Lärm eines Presslufthammers oder der Lärm von lauten Maschinen, vermieden werden. Plötzliche und laute Knallgeräusche können das Gehör unseres Vierbeiners auch schädigen.
Wie sich das Hören beim Menschen und Hund unterscheidet
Durch zwei wesentliche Fähigkeiten unterscheidet sich das Gehör von Hunden im Vergleich zum Gehör des Menschen.
Der erste Unterschied besteht darin, dass unsere Vierbeiner Frequenzbereiche bzw. Tonhöhen hören, die das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmen kann. Der Mensch nimmt dabei Geräusche von rund 20 bis 20.000 Schwingungen pro Sekunde (Hz) wahr. Beim Hund fällt dieser Wert höher aus. Dieser beläuft sich auf ca. 15 bis 50.000 Schwingungen pro Sekunde (Hz). Der zweite wesentliche Unterschied liegt darin, dass Hunde ihre Ohrmuschen bewegen können und so sämtliche Geräuschquellen präziser und besser orten können, als es den Menschen möglich ist.
Hunderassen mit stehenden Ohren können diese dabei leichter drehen, und so Geräusche noch besser analysieren, als es Hunden mit Schlappohren im Vergleich möglich ist.Überdies besitzen Hunde die Fähigkeit ihren Gehörsinn, sowie auch den Geruchssinn, selektiv einzusetzen. Hunden filtern dadurch sehr effektiv beispielsweise beim schlafen laute Musik aus, allerdings hören sie dennoch wie der Futternapf gefüllt wird, oder wie sich fremde Personen dem Haus annähern.
Das Ohr unseres Hundes ist in drei Bereiche aufgeteilt:- das Aussenohr ( Ohrmuschel und Gehörgang )- das Mittelohr ( Trommelfell, Gehörknöchel und Ohrtrompete )- das Innenohr ( Vorhof, Schnecke und Bogengängen )
Das Aussenohr funktioniert im Prinzip wie ein Trichter, er fängt die Töne ein und leitet sie in Form von Vibrationen weiter an das Trommelfell. Töne sind Schallschwingungen, die von der Ohrmuschel wahrgenommen werden, darum kann der Hund seine Ohren auch in Richtung der empfangenen Tonquelle ausrichten, d.h. die Ohrmuschel ist bei unserem Hund beweglich.
Der Hund besitzt einen vertikalen Gehörgang besitzt, was einer der Gründe ist, warum wir nicht mit Ohrenstäbchen im Hundeohr herumwerkeln sollten. Damit schieben wir den "Dreck" nur weiter in den Gehörgang und dies kann zu Entzündungen führen.
Darum bitte immer nur das äussere, sichtbare Ohr reinigen.
Das Aussenohr besteht wie gesagt aus der Ohrmuschel und dem Gehörgang.
Die Ohrmuschel sind bewegliche Knorpel, die mit Haut überzogen sind. Je nach Rasse ist die Form unterschiedlich, also z.b. Steh- oder Hängeohren. Unser Hund kann die Ohren, durch Muskeltätigkeit, unabhängig voneinander ausrichten, was zum Einen der akustischen Wahrnehmung, aber zum Anderen auch der Kommunikation der Hunde untereinander dient( im Zusammenhang mit den anderen Körpersignalen ).
Der Gehörgang des Hundes fällt erst einmal nach unten ab und macht dann einen Knick zum Schädel hin in die Gerade. Am Anfang des Gehörgangs ist er knorpelig, zum Ende hin wird er verknöchert. In den Gehörgängen sind Talgdrüsen, die das Ohrenschmalz abgeben. Dies dient dazu den Gehörgang und das Trommelfell geschmeidig zu halten und feinen Staub zu binden. Das verschmutze Ohrenschmalz wird im Normalfall nach aussen abgegeben.
Bei manchen Rassen finden wir auch viele, dichtere Haare am Anfang des Gehörgangs, diese dienen dazu Fremdkörper und Dreck abzuhalten. Aber auch im Gehörgang selber sind noch feine, kleine Häärchen, die diese Funktion weiter unterstützen.
Das Trommelfell trennt das äussere Ohr zum Mittelohr. Es besteht aus dünnem Bindegewebe, welches in einen knöchernden Ring eingefasst ist. Das Trommelfell fängt die Schallwellen aus dem Gehörgang auf und gerät dadurch in Schwingung, welche es dann an das Mittelohr weitergibt.
Um es vor Verletzungen zu schützen, hat der Hund diesen Knick vom horizontalen zum vertikalen Gehörgang.
Das Mittelohr besteht aus einem, mit Schleim ausgekleideten, Hohlraum der mit Luft gefüllt ist. In ihm befinden sich die drei Gehörknöchel (Hammer, Amboss und Steigbügel), die miteinander verbunden sind und die Schallwellen verstärken und weiterleiten. Auch führt von diesem Hohlraum ein Gang zum Rachen hin, der als Ohrtrompete oder auch Eustachische Röhre bezeichnet wird. Dieser Gang ist wichtig für den Druckausgleich auf beiden Seiten des Trommelfells, denn nur so kann das Trommelfell schwingen und damit die Schallwellen weitergeben.
Das Innenohr wird auch als Labyrinth bezeichnet und beinhaltet das Hörorgan und das Gleichgewichtsorgan. Dieses sogenannte Labyrinth ist durch feine Membranen mit dem sogenannten ovalen und runden Fenster und dem Mittelohr in Verbindung. Dieses Labyrinth und die Fenster sind mit Lymphflüssigkeit gefüllt. Eingehende Schwingungen werden auf diese Membranen übertragen und dadurch auf die Flüssigkeit, so dass die Schallwellen dann in flüssiger Form weiter transportiert werden. Dies Schwingungen reizen dann die Sinneszellen des Cortiorgans (= Hörorgan) und dies gibt dann elektrische Impulse über den Hörnerv zum entsprechenden Bereich des Gehirns weiter.
Das Gleichgewichtsorgan besteht aus einem Vorhof und drei Bogengängen (halbrunde Kanäle), die mit feinen Sinneszellen ausgestattet sind. Hier spricht man auch schon mal vom vestibulären Apparat. Diese Zellen geben dem zentralen Nervensystem Information über die Bewegung, Beschleunigung und die Körperlage und machen es erst möglich, dass der Hund sein Gleichgewicht ausrichten kann und bestimmte Haltungen einnehmen kann.
Schädigungen im vestibulären Apparat sieht man schon mal daran, dass der Hund den Kopf schief hält und Schwierigkeiten hat beim Gehen. Er wirkt dann als torkelt er durch die Gegend.